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Kommentar
Sozialer Kahlschlag
Umwelt
Offener Brief an Schröder
Politik
CDU will Soldatenmütter schonen
Abschiebung in die Folter
NRW: Weniger Obadachlose
Deserteure in Münster?
Skandal ohne Konsequenzen
Umwelt
NABU sagt PEFC ab
Metro: Kein Tropenholz mehr
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Kommt die U-Bahn doch?
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Computer überholen Autos
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Die KundInnenzeitung der Gemüsekiste

Nr. 30, August 1999

Kommentar

Sozialer Kahlschlag mit erheblicher Schieflage

Liebe LeserInnen und Leser,

die amtierende Bundesregierung ist im vergangenen Jahr angetreten, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Doch was nun unter dem hochtrabenden Titel "Zukunftsprogramm 2000" von Bundesfinanzminister Hans Eichel vorgestellt wurde, ist ein sozialer Kahlschlag mit erheblicher Schieflage: Die Renten sollen nur gemäss der Inflationsrate steigen und bei Arbeitslosen sollen sieben Milliarden Mark eingespart werden. Auch dem sozialen Wohnungsbau soll stufenweise über 300 Millionen Mark entzogen werden.

Gleichzeitig werden Benzin, Heizöl, Gas und Strom über die Ökosteuer verteuert. Grosszügige Ausnahmen für das produzierende Gewerbe führen dazu, dass die Hauptlast der neuen Steuer, die der Umwelt so wenig dient, wie die Tabaksteuer der Nikotinabstinenz, von den privaten Verbrauchern aufzubringen ist.

Die Industrie also, die zu vergleichsweise sehr preiswerten Mengenrabatten am meisten Energie verbraucht, hat auch durch die Ökosteuer keinen Anreiz, wertvolle Ressourcen zu schonen. Einige Konzerne haben schon angekündigt, notfalls billigen Atomstrom aus Frankreich zu beziehen. Während die Allgemeinheit und nicht zuletzt "Sozialschwache" besonders hart durch das neue Sparprogramm getroffen werden, sind für die Wirtschaft und ihre Lenker "standortsichernde" Steuergeschenke vorgesehen.

Die Unternehmenssteuerreform senkt ab 2001 den Tarif für Kapitalgesellschaften einheitlich von 40 auf 25 Prozent. Der Spitzensteuersatz für Besserverdiener soll auf 35 Prozent vermindert werden. Eine Vermögensabgabe für Reiche hat Bundeskanzler Schröder mit einem Machtwort vom Tisch gewischt.

Kein Wunder also, wenn die Spitzenverbände der Wirtschaft das Sparprogramm der rotgrünen Regierung über den grünen Klee loben und Sozialverbände wie Gewerkschaften entrüstet reagieren. Die Rheinische Post schreibt in einem Kommentar treffend: "Dem Druck grosser Lobbys gab Schröder seit Beginn seiner Kanzlerschaft schon öfter nach."

Im "Gemeinsamen Wort der Kirchen zur Armuts- und Soziallage in Deutschland" heisst es: "Werden die Vermögen nicht zur Finanzierung gesamtstaatlicher Aufgaben herangezogen, wird die Sozialpflichtigkeit eingeschränkt oder gar aufgehoben."

Ich finde es nur gerecht, wenn Vorstandsvorsitzende und andere (Multi)millionäre ihren Wohlstand mit den Armen dieser Gesellschaft ein wenig mehr teilen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Absenkung der Spitzensteuer zusätzliche Arbeitskräfte schafft. Eine Stärkung der Massenkaufkraft dagegen würde Wirtschaft wie Arbeitsmarkt beleben.

Ihr Bruder
Matthäus Werner

Quelle: fifty-fifty, Ausgabe August 1999.

Franziskanerbruder Matthäus Werner ist in der Obdachlosenhilfe tätig und Schirmherr der Düsseldorfer Obdachlosenzeitung fifty-fifty.

Energie

Offener Brief an Bundeskanzler Schröder

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

 Link: www.bund.net mit grosser Sorge sieht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Entwicklung der Atomausstiegs- und Energiepolitik in den letzten Wochen. Sie waren, als vorderster Repräsentant der rot-grünen Bundesregierung, auch ein Hoffnungsträger für eine ökologisch ausgerichtete Energiewirtschaft ohne Atomnutzung. Der Weg, sich von der unbeherrschbaren Atomenergie zu trennen, wurde im Koalitionsvertrag beschrieben.

Auch wenn der BUND seine Kritik an diesem Ausstiegskonzept öffentlich dokumentiert hat, hat er aber auch immer wieder betont, welchen historischen Schritt diese Regierung mit diesem Ausstiegskonzept vollzieht. Doch nun stehen wir vor einem Scherbenhaufen.

Nachdem bereits sehr schnell deutlich wurde, dass Ihnen die Gangart des Umweltministers nicht passt, so z.B. bei der Novellierung des Atomgesetzes und bei der Rücknahme des Verbotes der Wiederaufarbeitung, versuchten Sie in Gesprächen mit der Energiewirtschaft einen Konsens zu erlangen. Der Gesprächsverlauf hat aber, nach Ansicht des BUND, auch deutlich gemacht, dass das Tempo von der Energiewirtschaft vorgegeben wird, dass Sie als Verhandlungsführer Ihren politischen Mitstreitern sehr viel weniger Gehör verschafft haben als der Energiewirtschaft. Die Energiewirtschaft spielt auf Zeit, denn welches Interesse sollten sie an einem Ausstieg haben? Was wir vermissen sind Massnahmen, die deutlich machen, dass Sie und Ihr Koalitionspartner das Tempo des Ausstieges bestimmen.

Doch statt dessen gab es einen neuen Vorstoss Ihres Wirtschaftsministers, der alles in den Schatten stellt, was bereits an Zugeständnissen von der Regierung der Energiewirtschaft unterbreitet wurde. Die von Ihrem Wirtschaftsminister vorgestellten Ausstiegsfristen, zum einen per Gesetz 40 Volllastjahre, zum anderen per öffentlich-rechtlichem Vertrag 35 Jahre sind ein Skandal.

Es verbietet sich, bei diesem Fristen noch von einem Ausstieg zu sprechen. Vielmehr geht es um einen Bestandsschutz für die jetzige Energiewirtschaft. Ein öffentlich-rechtlicher Vertrag würde die staatliche Souveränität einschränken und wäre verfassungswidrig.

In dem Papier von Minister Müller sind weitere ungeheuerliche Zugeständnisse vorgesehen, wie rasche Abwicklungen von Genehmigungsverfahren, sei es für die Zwischenlager oder f¨r Transporte von Atommüll. Hier wird eine Entmündigung der Bürger und BürgerInnen vorangetrieben, die der BUND auf das Schärfste verurteilt. Neben diesen Zugeständnissen, die allesamt dafür sorgen, dass die Energiewirtschaft weiterhin ihre wirtschaftlichen Vorteile halten und ausbauen kann, wird aber auch dafür gesorgt, da ss sich eine ökologisch ausgerichtete Energiewirtschaft nicht entwickeln kann.

Die vorgesehene Deckelung aller sog. Zwangseinspeisungen von regenerativen Energien auf zehn Prozent der deutschen Nettostromerzeugung, bedeutet das Aus für die Entwicklung dieser innovativen Industriezweige. Neben fatalen ökologischen Auswirkungen werden hiermit zukunftssichere Arbeitsplätze bei den Alternativenergien dem Profitstreben der grossen Energieversorger geopfert. Auch die Kraft-Wärme-Kopplung wird davon betroffen. Von einem Ausbau durch Förderinstrumente ist keine Rede mehr.

Statt einer dringend notwendigen Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes wird der Energiewirtschaft zugesichert, dass der ab Frühjahr eingeführte Wettbewerb grundsätzlich nicht geändert wird.

Wir bitten Sie im Namen unserer Mitglieder um eine Kehrtwende in Ihrer Politik. Wir erwarten von Ihnen, dass Sie für Ihre politischen Strategiesetzung den Koalitionsvertrag als Basis nehmen und mit ihrem Koalitionspartner kooperieren statt ihn zu demontieren.

Ihre etwaige Hoffnung, mit (irgend)-einer Einigung mit der Atomwirtschaft das leidige Thema erledigen zu können, wäre trügerisch: die Umweltbewegung wird einen Pseudoausstieg nicht akzeptieren!

Nur isolierten, einzelunternehmerischen Interessen Vorschub zu leisten, wird keine Akzeptanz finden. Ohne Konsens mit der - ausstiegswilligen - Mehrheit der bundesdeutschen Gesellschaft wird die Atomenergie weiterhin für Unfrieden sorgen.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. Angelika Zahrnt, Vorsitzende
Renate Backhaus, Atompolititische Sprecherin
Peter Westenberger, Geschäftsführer

Politik

CDU will Soldatenmütter schonen

(DIR) Die vom Hamburger Institut für Sozialforschung konzipierte Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1945" soll von Anfang November bis kurz vor Weihnachten in einer Berufsschule in Braunschweig gezeigt werden.

SPD und Grüne befürworteten im Kulturausschuss gegen die Stimmen der CDU die ausserplanmässige Bereitstellung von etwa 150.000 Mark für das Projekt.

 Bild: Milo von Bismarck
Milo von Bismarck
Foto: CDU Braunschweig

Milo von Bismarck (CDU), Vorsitzender des Kulturausschusses, lieferte eine selten originelle Begründung für die Ablehnung seiner Fraktion. Er verwies auf den aktuellen Einsatz deutscher Soldaten im Kosovo: "Wir wissen nicht, wie es dort für sie ausgeht, und es ist nicht gut, wenn die Mütter der Soldaten derzeit mit solch einer Frage konfrontiert werden", argumentierte er. Als weiteren Grund für seine Haltung nannte er die im Zusammenhang mit der Ausstellung zu befürchtenden Krawalle.

Politik

KurdInnen weiter in die Folter abgeschoben

 Bild: Otto Schily
Bundesinnenminister
Otto Schily
Foto: Bundespresseamt

"Die Abschiebung in die Verfolgung ist eines Rechtsstaates unwürdig", verkündete Bundesinnenminister Otto Schily in bester Grünen-Tradition in einer Regierungserklärung und meinte damit die Abschiebung von KurdInnen in die Türkei. Schön wäre es allerdings, wenn er gemeinsam mit seinem Grünen Kollegen Joschka "Aussen" Fischer diese längstbekannten Erkenntnisse auch umsetzte. Bisher hat das Aussenministerium nur in einem dieser unseligen Lageberichte von einem "erhöhten" Risiko für KurdInnen gesprochen. Es blieb aber bei dem Textbaustein, nach dem KurdInnen in der Westtürkei keine Verfolgung drohe.

Wo bleibt denn die neue Asylpolitik? Kaum jemand nimmt die Haken und Ösen, mit denen in den Jahren der konservativen Regierung das Asylrecht systematisch ausgehöhlt wurde, ernst. Die sogenannten "Lageberichte des Auswärtigen Amtes" sind spätestens seit dem Kosovo-Krieg als Argumentationshilfe für abschiebungswütige Auslnderbehörden entlarvt. Auch das Kanther'sche "deutsch-türkische Konsultationsverfahren", in dem die Türkei garantierte, abgelehnte und abgeschobene Asylbewerber weder zu verfolgen, noch zu foltern, entpuppte sich als menschenrechtliche Lachnummer. Im Rahmen dieses Verfahrens erhielt die Türkei sogar noch Daten und Einzelheiten über die Abgeschobenen, damit sie auch wussten, wen sie noch am Flughafen verhaften konnten.

Eine von Pro Asyl, dem Niedersächsischen Flüchtlingsrat, und dem Istanbuler Menschenrechtsverein IHD herausgegebene Studie befasst sich mit einigen Fällen abgeschobener KurdInnen und ihrem Schicksal in der Türkei. "Von Deutschland in den türkischen Folterkeller - Zur Rückkehrgefährdung von Kurden" so fasst der Titel das Problem treffend zusammen.

Heiko Kaufmann, Sprecher von Pro Asyl: "Es handelt sich dabei keineswegs um Einzelfälle, wie das in der Vergangenheit immer wieder durch deutsche Behörden behauptet wurde, sondern um ein strukturelles Verfolgungsmuster."

Nun versprach das Auswärtige Amt, das Verfahren zur Erstellung dieser Berichte zu ändern. Ein vierteljährlicher Dialog mit dem UNHCR und Organisationen wie amnesty international soll durchgeführt werden. Die Botschaften seien schon angewiesen, die Informationen von Menschenrechts-Organisationen vor Ort zu berücksichtigen. Wer die Beamtenmentalität in einer Deutschen Botschaft, wie z.B. in Ankara, erleben durfte, kann hier wenig Hoffnung entwickeln. Die "Lageberichte" werden wohl auch weiterhin die Wünsche der Autoren widerspiegeln, nicht aber die "Lage".

Politik

NRW: Weniger Obdachlose

 Link: Landtag NRW
Min. Ilse Brusis
Foto: Landtag NRW

Erfolge meldet die Landesregierung bei Bekämpfung der Obdachlosigkeit. Der Trend in NRW sei rückläufig, so NRW-Sozialministerin Ilse Brusis. Mit 36.000 Personen habe sie im vergangenen Jahr den tiefsten Stand seit 1965 erreicht. Dies zeige, dass die Kombination von gezielter Beratung, vorbeugender Hilfe und Schaffung von zusätzlichem Wohnraum für Obdachlose der richtigen Weg sei. Zur Zeit fördert das Sozialministerium 54 Projekte in 28 Städten, wo Obdachlose und Menschen in Wohnungsnot besonders vorbildliche Hilfsangebote in Anspruch nehmen können.

Einen grossen Anteil an diesem Erfolg haben die Zentralen Fachstellen zur Hilfe in Wohnungsnotfällen als Kernstück des Landesprogramms. Sie sind derzeit bundesweit das effektivste Instrument zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit. Z.B. konnte in Duisburg seit Einführung der Zentralen Fachstelle Ende 1996 die Zahl der Obdachlosen um fast 80 Prozent gesenkt werden.

Politik

Keine serbischen Deserteure in Münster?

Kriegsdienstverweigerung und Desertion seien legitime Wege, sich der Kriegslogik zu entziehen. Sie dienten deshalb dem Frieden. So begründeten die Städte Münster und Osnabrück ihr Vorhaben, Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus Jugoslawien und Kosovo bei sich aufzunehmen.

Die Kommunen hatten Bundesaussenminister Joschka Fischer gebeten, die deutschen Auslandsvertretungen anzuweisen, Deserteuren Visa für ihre Städte auszustellen. Sie baten darum, ein "Sonderkontingent zur Aufnahme von Deserteuren einzurichten".

Bisher blockieren Aussenministerium und Botschaften das Vorhaben. Die Stadt Münster will nun die Botschaften in den Anrainerstaaten Jugoslawiens direkt ansprechen und die Kostenübernahme für die Deserteure garantieren.

Politik

Skandal ohne Konsequenzen?

Im Europäischen Rechnungshof gibt es wachsende Sorgen, dass die amtierende EU-Kommission immer noch nicht energisch genug gegen die Verantwortlichen für Betrug und Misswirtschaft vorgeht.

Nach Informationen des STERN hat der deutsche Vertreter im Rechnungshof, Bernhard Friedmann, jetzt in einem Brief an EU-Personalkommissar Erkki Liikanen eine Begründung dafür verlangt, warum das Disziplinarverfahren gegen den Vize-Generaldirektor Santiago Gomez-Reino eingestellt wurde.

Nach Ansicht von Friedmann, der bis Ende 1998 Präsident des Rechnungshofs war, widerspricht diese Entscheidung "den eigenen Untersuchungen" der EU-Betrugsbekämpfungseinheit Uclaf. Nach Ermittlungen der Uclaf hatte Gomez-Reino drei der vier umstrittenen Verträge in der sogenannten Echo-Affäre unterschrieben. Dabei waren 4,7 Millionen Mark an Hilfsgeldern für Bosnien und Afrika teilweise für Beamtenstellen in Brüssel zweckentfremdet worden und teilweise ganz verschwunden.

Ein Disziplinarausschuss von vier Generaldirektoren stellte jetzt jedoch das Verfahren gegen Gomez-Reino ein. Die Entscheidung wurde anschliessend von der amtierenden EU-Kommission gebilligt.

Umwelt

NABU gibt PEFC einen Korb

 Link: NABU Der Naturschutzbund NABU hat das Angebot des Deutschen Forstzertifizierungsrat PEFC, einen stimmberechtigten Vertreter in das Gremium zu entsenden, ausgeschlagen. Bereits die Geschäftsordnung des Deutschen Forstzertifizierungsrats ermögliche keine angemessene Vertretung der Belange von Umwelt und Natur, sagte NABU-Waldexperte Christoph Heinrich. So stünde die Hälfte der insgesamt 18 Sitze im Zertifizierungsrat den Waldbesitzern zu, Umweltverbänden würden dagegen nur 2 Stimmen eingeräumt. "Damit erscheint programmiert, dass wir nur als ökologisches Feigenblatt fungieren sollen", so Heinrich.

Die ökologischen Standards des neuen Gütezeichens seien enttäuschend niedrig, kritisierte Heinrich, so würden etwa Kahlschläge und der Einsatz von Pestiziden im Wald weiter zugelassen.

Der NABU hält deshalb an seiner Unterstätzung für den deutschen Zweig des internationalen Forest Stewardship Council (FSC) fest.

"Wir stellen erfreut fest, dass wichtige Teile von Handel und Industrie das FSC-Siegel ebenfalls unterstützen.", sagte Heinrich. Anders als der PEFC sieht der FSC eine gleichberechtigte Mitwirkung von Waldbesitzern, Sozial- und Umweltverbänden vor.

Umwelt

Robin Wood erfolgreich: Metro verzichtet auf Tropenholz

 Link: Robin Wood Die Metro AG in Deutschland hat sich nach Verhandlungen mit der Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD bereit erklärt, küftig nur noch dann Produkte aus Tropenholz einzukaufen, wenn das Holz aus einer umweltgerechten und sozial akzeptablen Forstwirtschaft stammt. Als Nachweis dafür gilt das international anerkannte FSC-Siegel, das auch ROBIN WOOD unterstüzt.

Die Selbstverpflichtung gilt für die Vertriebslinien der Metro in Deutschland. Dazu zälen Extra, Kaufhof Warenhaus, Metro Cash+Carry Grosshandel sowie Real. Gütig ist die Vereinbarung ausserdem fü Kaufhalle als Partner der Metro MGE Einkaufsgesellschaft.

"Wir haben es geschafft, Europas gröstes Handelsunternehmen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Tropenholz zu bewegen", freut sich ROBIN WOOD-Tropenwaldexperte Peter Gerhardt. "Damit sind wir unserem Ziel, Tropenholz aus Raubbau vom Markt zu drängen und so die Regenwäder vor weiterer Zerstöung zu bewahren, einen grossen Schritt näher gekommen."

Umwelt

Abgeschnitten: Greenpeace verhindert Pollenflug von Gen-Mais-Pflanzen

 Link: greenpeace Aktivisten von Greenpeace haben im Juli auf einem Feld bei Riedstadt die Blüten von genmanipuliertem Mais der Firma Novartis abgeschnitten. Mit der Aktion will Greenpeace verhindern, dass der Blütenstaub des Gen-Maises in der Region verbreitet wird. Der Acker liegt in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Kühkopf. "Der Pollenflug des Gen-Maises gefährdet die Raupen von Schmetterlingen und muss deshalb sofort unterbunden werden", so Barbara Kamradt, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. Eine im Mai veröffentlichte Studie der Cornell Universität (USA) hatte ergeben, dass durch den Pollen der Maispflanzen, die das sogenannte Bt-Gift gegen Schädlinge bilden, die Raupen von Schmetterlingen geschädigt werden können.

Nach Aussage des Schmetterlingsexperten Dr. W. Naessig vom Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt am Main, sind die ökologischen Risiken, die vom BT-Mais ausgehen, derzeit noch nicht ausreichend erforscht. Deswegen sei der grossflächige Anbau des Gen-Maises in der Gegend des Kühkopfes ein gewichtiges ökologisches Risiko. Ausserdem könne der Pollen auch auf herkömmliche Pflanzen angrenzender Felder auskreuzen und die Ernten benachbarter Landwirte gentechnisch verschmutzen.

Skeptisch reagiert Kamradt auf die Ankündigung von Novartis, in Zukunft vermehrt Risikoforschung zu betreiben. "Diese Ankündigungen zeigen, dass auch die Firma Novartis Nachholbedarf hat. Es ist ein zweifelhaftes Vorgehen, Saatgut an die Landwirte zu verkaufen und im nachhinein neue Risikountersuchungen zu starten."

In einer Resolution der Gemeinde Riedstadt vom 24.6.1999 heisst es: "Die Gemeindevertretung missbilligt den Anbau von genmanipuliertem Mais in Riedstadt."

Düsseldorf

Kommt sie doch, die Wehrhahn-Linie?

Alte Pläne, neu aufgelegt.

Aus den Schubladen wieder aufgetaucht ist ein Projekt der 70er Jahre: Die Verlegung der Strassenbahn mindestens zwischen den S-Bahnhöen Wehrhahn und Bilk in einen Tunnel (U-Bahn Wehrhahn-linie). Noch vor der Kommunalwahl am 12. September könten wichtige Entscheidungen fallen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat die Aktion "Laute Post" gestartet, um auf die gravierenden Nachteile aufmerksam zu machen, die mit der Verwirklichung dieses Projektes verbunden wären, und um den Mitgliedern des Stadtrates zu zeigen, dass viele WählerInnen diese U-Bahn nicht wollen.

Die Argumente des VCD:

Unter dem Motto "Wenn Sie lieber sehen, wohin sie fahren, anstatt in die Röhre zu schauen" appelliert der VCD, die zuständigen PolitikerInnen, Ratsmitglieder und KandidatInnen anzuschreiben und gegen das Vorhaben zu protestieren.

Mehr Informationen zum Bürgerbebehren gegen die Wehrhahnlinie
Bürgerbehren gescheitert

Computer

Linux-Install-Party: Profis helfen Amateuren

 Link: www.dlug.de Und über allen thront der Pinguin, das Maskottchen der Linux-Gemeinde. Der Saal des Jugendzentrums an der Icklack war am 31. Juli voll mit Tischreihen, voller Computern, Bildschirmen, endlosem Kabelgewirr. Die DLUG, die Düsseldorfer Linux-User-Gruppe, hielt ihre Installations-Party ab.

Und alle kamen: Hochkarätige Profis, erfahrene Anwender, Neueinsteiger und Neugierige. Viele haben sich angemeldet, ihren Computer mitgebracht, und liessen sich beraten. Eintritt? Frei. Spenden sind erwünscht. Fachleute, deren Stundensatz im Beruf höher ist als das Monatsgehalt normaler Menschen, standen mit Rat und Tat zur Verfügung.

Auch Menschen, die Linux schon installiert hatten, und nur ein "Fein-Tuning" benötigten, kamen. Drei junge Männer waren morgens um drei in Zürich losgefahren, um pünktlich dabeizusein. Das löste grosse Verblüffung und besonders intensive Betreuung aus. Strahlend und hochzufrieden reisten die drei am Nachmittag wieder ab.

An anderen Tischen wurden Server eingerichtet, Internet-Zugänge konfiguriert, Netzwerkanwendungen erprobt. Und immer wieder wurde das Vorurteil "Das geht unter Linux nicht!" erfolgreich widerlegt. Es geht. Alles. Auch die ungewöhnlichsten Hardware-Kombinationen wurden bedient.

In der Mitte stand ein Tisch mit einem Cluster, einer Zusammenschaltung verschiedenster Rechner, vom neuesten High-End-Gerät bis zum Laptop. Auch Linux für den Mac und Profi-Bildbearbeitung wurde vorgeführt. Die Pinguin-Anhänger hatten ihren Spass. Sie durften zeigen, was sie und ihr geliebtes Linux alles können.

Mehr Infos über die Düsseldorfer-Linux-Gruppe

Computer

Computer überholen Autos

In diesm Jahr wird die Computer- und Telekommunikationsbranche erstmals mehr Umsatz als die Automobilindustrie machen: übr 200 Milliarden Mark. In der Informationswirtscahft finden 1,7 Mill. Menschen Arbeit.

Computer

"GirlFriend 4.0" jetzt auf dem Markt

Das Upgrading auf die Version 4.0 von GirlFriend gestaltet sich spannend: Auch die Benutzung dieser brandneuen Ausgabe löst die altbekannten Probleme nicht. Noch immer gibt es Komplikationen im Zusammenspiel mit GirlFriend, wenn DrinkingBuddies 1.0 als primäre Applikation laufen soll.

Nur wenn GirlFriend ausschliesslich im Hintergrund-Modus läuft und die Sound-karte deaktiviert ist, stürzt Drinking-Buddies nicht ab. Das Problem ist dabei, unter GirlFriend auf die Soundkarte zuzugreifen und abzuschalten. Dieses Problem tritt aber nur bei Multi-Tasking auf. Beide Programme, nacheinander betrieben, machen keine Probleme.

Eine ähnliche Inkompatibilität ergibt sich zu Golf. Dies war bei GirlFriend 1.0 noch nicht der Fall. Erst ab 2.0 gab es gewisse Performance-Probleme, die aber mit einer Cache-Erweiterung ged¨mpft werden konnten. Die Virus-ähnlichen Blockaden, die seit der Installation von GirlFriend 3.0 auftraten, sind zwar bei 4.0 wieder beseitigt, dafür entsteht aber der verblüffende Effekt, dass das System meint, GirlFriend 1.0 sei noch installiert.

Der ernsthafte Versuch, 1.0 und 4.0 gleichzeitig zu fahren, scheitert allerdings schnell. 4.0 beinhaltet ein interessantes, aber nerviges Feature, dass dies verhindert. Es reagiert allerdings leicht übersensibel auf derartige Versuche. In unserem Fall waren beide Versionen auf dem Rechner nicht mehr ansprechbar.

Die 4.0-Version läuft ansonsten sauber, ist aber weiterhin in einer unverständlichen Sprache geschrieben. Die Erstellung eigener Scripte oder Änderungen am Programm sind mühsam bis unmöglich. Es scheint, als sei bei diesem Programm die Perfomance, die Ästhetik der Benutzeroberfläche, erheblich besser entwickelt, als die angestrebte Funktionalität.

Auch der Ausbau des Systems durch ergänzende Software-Pakete wird angeboten. So lässt sich das System auch von GirlFriend 1.0 über GirlFriendPlus (Wo-bei Financee 1.5 dringend empfohlen wird) zu WifeFinalVersion aufrüsten. Bei dieser Variante ist aber auf genügend Speicher zu achten, da sie doch ziemlich Ressourcen frisst. WifeFinalVersion belegt den Speicher fast ausschliesslich allein.

Weitere Nachteile:

Fazit: Spätestens seit Version 3.0 ist bei diesem Paket ist eine Komplexität erreicht, die in keinem Verhältnis zu den erreichbaren Ergebnissen steht. Wir empfehlen weiterhin die Verwendung der bewährten 1.0, aber ohne die Aufrüstung auf WifeFinalVersion.

Computer

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Q: How many C++ programmers does it take to change a light bulb?
A: You're still thinking procedurally. A properly designed light bulb object would inherit a change method from a generic light bulb class, so all you'd have to do is send a light bulb change message.

gefunden von Sabine Becker in der Seerose

Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Auch mit neun Frauen kann man ein Kind nicht in einem Monat zur Welt bringen.
BeOS-Gründer Gassee über die Chancen seines Systems.

Unterschätz bloss nicht die Windows-User! Oder würdest Du auf Start drücken, um den Rechner herunterzufahren?
Axel Rolle am 24.07.99 in Velbert

Wenn in einer Usenet-Diskussion Hygiene ins Spiel gebracht wird, dann scharrt Godwin unruhig mit den Nüstern, Gassner hebt mahnend eine Gliedmasse, und Patsch! und Plonk! umschwirren kichernd den Thread, gierend nach Blut.
Harald Effenberg im Usenet

I'm SignatureVirus 99! Copy me into your signature and join the fun!
Signatur im Usenet

Kultur

Rosa Mond auf des Messers Schneide

 Link: Rosamond Und wieder einmal hat sich ein Lesben- und Schwulen-Treff in Düsseldorf in bürokratischen Fallstricken verheddert. Als die Bauaufsicht vor zwei Jahren beim Cafe Rosa Brandschutzmängel feststellte, waren die AktivistInnen noch optimistisch. Die Behebung war Sache des Vermieters, doch der rührte sich nicht. Um im Haus bleiben zu dürfen, waren sie gezwungen, Rauchmelder und Fluchttüren auf eigene Kosten einzubauen. Die Gefahr des Brandüberschlags im Gebäude bestand weiterhin. Es gab Fristsetzung auf Fristsetzung, doch der Vermieter rührte sich nicht.

Als die Bauaufsicht die Geduld verlor, wurde dem Vermieter eine letzte Frist zur Beseitigung der Mängel gesetzt. Vergeblich. Das Cafe Rosa wird zum dritten Mal in seiner Geschichte auf die Suche nach neuen Räumen gehen. Sie hoffen auf die Hilfe ihrer Gäste bei Suche und Umzug und nehmen's mit Humor:"Einweihungsparties sind unsere Spezialität!"

Zusätzlich häuften sich die Beschwerden eines Anwohners über die Donnerstags-Disco. So sahen sich die VeranstalterInnen gezwungen, mit der Disco durch Düsseldorf zu wandern. Wo die jeweils aktuelle Disco stattfindet, erfährt mensch über die Hotline 0211/775242 oder auf www.rosamond.de.

Aus dem Aufruf des Rosa: "Wir brauchen gerade jetzt Eure Hilfe und Solidarität, Schickt uns Infos über passende Räume, kommt mit uns auf Tour, besucht uns im Rosa. Und bleibt uns treu wie früher an der Kölner Landstrasse, dem Oberbilker Markt und heute an der Oberbilker Allee. Zwanzig Jahre reichen uns nicht!"

Kultur

Die Trommeln von Papagonia

Abenteuer, Spannung und exotische Stimmung verspricht die Theatertruppe "Die Mimosen" bei ihrem Stück: "Die Trommeln von Papagonia". Sie versprechen ausdrücklich, dass das Stück auch für Erwachsene freigegeben ist. Am Donnerstag, den 19. gastieren sie im Bürgerhaus Bilk. Die Veranstaltung der A.G.B. beginnt um 15:30 Uhr. Eintritt 5,- DM.

Zitate des Monats

Übel ist nur die Abschaffung von Raucherabteilen in Nahverkehrszügen, da sich antiautoritär erzogene Bälger jetzt überall breitmachen, während man früher dort von ihnen verschont war, wo ihre Eltern die Gefahr für die Gesundheit im wahrsten Wortsinne riechen konnten.

Peter Mörsheim in ka.misc

Boila, mein Herr: Ihr Boeuf americaine im Sesam-Teigmantel auf passierten Tomaten und Sauce Mayonaise an einem Potpourri von frischen Salaten

Diedrich Ehlerding serviert einen Hamburger

ändreungen sind ständig notwendig. Statisch ist nicht mal der Tod. Auch da wirst Du nach ein paar Jahren aus dem Grab geschmissen.

Roby Leemann

Zuerst schuf der liebe Gott den Mann, dann schuf er die Frau. Danach tat ihm der Mann leid, und er gab ihm Tabak.

Mark Twain

Das Letzte

Karriereleiter: Sprosse gebrochen?

Wie war das? Ein Mensch wird solange befördert, bis er den Gipfel seiner Inkompetenz erreicht hat. Es gibt Leute, die das noch steigern können. Sie gehen zuerst nach Brüssel, und dann in die Wirtschaft. Völker dieser Welt, schaut auf Martin Bangemann! Von Bangemann lernen, heisst Karriere machen.

Zu Zeiten, als die FDP noch als gut organisierter Karriere-Fahrstuhl für gescheiterte Volksschullehrer galt, machte Bangemann genau da genau dies: Karriere. Er brachte aber eine neue Variante: Ein Netz von Beziehungen aufbauen, und dann solange Mist machen, bis er störte. Prompt wurde er wegbefördert. Plötzlich war er Parteivorsitzender, und keiner wusste, warum.

Als er anfing, die FDP unter die 5%-Hürde zu drücken, liess man ihn doch lieber regieren. Wirtschaftsminister unter Kohl, das konnte nicht gutgehen. Er produzierte Ideen, die selten originell und nie durchführbar waren, stand aber in Treue fest zu wem auch immer. Das lohnte sich: Als er nicht mehr tragbar war, trug man ihn nach Brüssel.

In Bonn störte er dann weniger, in Brüssel umso mehr. Eingeweihte sagen wenig Gutes über seine Arbeitsmoral. Von da gings aber nicht mehr weiter. Als alle hofften, er würde einen beschaulichen Lebensabend auf seiner und seinesgleichen Yacht einläuten, beschloss er, seine Erfahrungen als Wirtschafts-Kommissar zu verwerten. Wozu waren schliesslich jahrelang alle wichtigen Akten der Telekomminukationsbranche über seinen Schreibtisch fehlgeleitet worden?

Ein spanischer Konzern wusste diese Insider-Kenntnisse mit einem Vorstandsposten zu würdigen. Erstaunlich nur, dass dieser an sich unanständige, aber leider völlig normale Vorgang soviel Gegenwind hervorrief. Und dies sogar aus Kreisen, die sonst für vornehme Zurückhaltung und edle Scheckbücher bekannt sind. Bangemanns neuer Arbeitgeber verzichtete dann doch lieber auf dessen Dienste.

Mal schauen, welchen Fahrstuhl der Mann nach seinem Abgang in Brüssel nehmen wird. Die Unverschämtheit, mit der sich manche "Volksvertreter" aus Fleischtöpfen bedienen, an die sie nicht gehören, ist das Letzte.